Donnerstag, 5. April 2012

*Pylones – schön, aber schön gefährlich*


Hallo, meine Lieben.
Heute berichte ich euch über ein Produkt der Marke Pylones.
Manche von euch werden diese Marke bestimmt kennen, sie ist bunt, schön und sehr einfallsreich. Eigentlich sind die Sachen alle wahnsinnig toll und peppen den Alltag  mit einem Pünktchen an Farbe  und kreativem Aussehen auf. Von Pylones gibt es so ziemlich alles, angefangen von Taschenspiegel, Schlüsselanhänger, Thermobecher, Tortenheber, Nagescheren, Notebooktaschen, Toaster, Lampen bis hin zu Radios, Eiskratzer, Geldbörsen, Taschenascher und viele andere Sachen aus den verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens.
Ich war bislang eigentlich ein riesengroßer Fan.
Mein liebstes Stück war ein Thermobecher, den ich zwar nicht oft verwendet habe, da ich normalerweise eine Tasse bevorzuge, wenn ich zu Hause bin, und für unterwegs nehme ich am liebsten eine Thermoflasche, da der Becher nicht dicht ist (aber das gehört so ;) ), und so nur schwer in einer Handtasche verstaut werden kann, darum kam mein Becher immer nur dann zum Einsatz, wenn ich gerade krank war und während der Nacht auch gerne noch warmen Tee haben wollte. So hatte ich ihn bislang ca. 5-6 Mal verwendet, denn so lange war er ja auch noch nicht in meinem Besitz.
Tja, und so kam es, dass ich mal wieder krank war, und mir dachte, dass ich mir einfach, während dem Dösen auf dem Sofa, einen Becher Tee griffbereit daneben hinstelle, damit ich immer wieder daran nippen könnte, wenn mein Hals wieder schlimmer zu schmerzen beginnen würde.
Gesagt, getan, Teewasser hingestellt, Teebeutel in den Thermobecher, kochendes Wasser im Becher aufgießen, Becher zum Wohnzimmertisch tragen, hingestellt, Platz am Sofa genommen und dann plötzlich, eine Bewegung im Augenwinkel wahrgenommen….
… und im nächsten Moment wars auch schon geschehen. Ich hatte nur wahrgenommen, dass der Becher sich bewegt, also hat sich meine Reaktion eingeschalten und ich griff nach dem fallenden Becher, was ein schlimmer Fehler war. Das ganze heiße Wasser ergoss sich über meinen  rechten Arm. Und wieso?
Der Becher war aus seinem „Becherfuß“ gesprungen, da sich das Material scheinbar ausgedehnt hatte und er somit  hinaus gedrückt wurde . Gefährlich Angelegenheit.  Hier einmal ein Bild wie mein Arm ausgesehen hat (obwohl ich das Bild erst einen Tag später nach zahlreicher Behandlung mit Creme, gemacht habe, denn im ersten Schreck, war das letzte an das ich gedacht hätte, ein Foto zu machen ) :





Was das für Schmerzen waren muss ich glaub ich keinem erklären. Aber jetzt stellt euch mal vor, dass das nicht mein Arm gewesen wäre, sondern der eines  kleinen Kindes . Ich musste schlagartig daran denken, was gewesen wäre, wenn mein kleiner 2-jähriger Cousin bei mir gewesen wäre und der Becher ihn „angesprungen“ wäre.
Bei genauerer Untersuchung des Bechers ließ sich dann feststellen, dass der Becher einfach nur in den Fuß gesteckt war, nicht geklebt, nicht verschweißt, gar nichts.
Hier das Bild, damit ihr euch auch vorstellen könnt, was ich mit „Fuß“ des Bechers meine:





Wie ihr seht, keinerlei Klebespuren, nichts, das auch nur ansatzweise zeigt, dass etwas anderwärtig verschlossen war, sondern einfach nur zusammengesteckt.
Ich finde das mehr als nur verantwortungslos, und ich kann euch gar nicht sagen wie entsetzt ich nach wie vor bin, wenn ich nur daran denke, dass das auch jemand anders hätte passieren können.
Natürlich hatte ich Schmerzen, aber wenn ich mir nur vorstelle, dass es eben ein Kind hätte treffen können, werde ich einfach nur wütend.
Ich bin dann eben tagelang mit einem dicken Verband herumgelaufen, denn jegliche Berührung oder jegliches Ankommen, tat einfach nur unwahrscheinlich weh.





Mal abgesehen von all den Schmerzen, war ich, da es die rechte Hand betroffen hatte, für einige Tage nicht fähig an der Uni mitzuschreiben, ich konnte 2 mal nicht arbeiten gehen, da ich auch für meine Arbeit meinen rechten Arm gebraucht hätte, konnte ich auch nicht wirklich schlafen oder mich alleine an und aus ziehen (ja, wenn man es gewohnt ist, immer zwei Arme zur Verfügung zu haben, dann ist man mit nur einem Arm sehr eingeschränkt, vor allem, wenn man nicht so „linkserprobt“ ist).
Da mich das dann doch alles sehr wütend gemacht hatte, weil das in meinen Augen einfach eine absolut gefährliche und unverantwortliche Konstruktion war, beschloss ich, mich an Pylones zu wenden und zu melden, was mir passiert war.
Nachdem ich an drei verschiedene Stellen eine Mail geschrieben hatte (und es war gar nicht so einfach überhaupt an eine E-Mailadresse zu kommen), bekam ich dann nach ca. vier Tage eine Antwort.
Anfangs war ich ja noch positiv überrascht, da man sich bei mir entschuldigte, sich sogar Mühe gegeben hatte, mir auf Deutsch zu antworten, obwohl ich eine E-Mail auf Englisch losgeschickt hatte und Pylones seinen Sitz in Frankreich hat und man daher eigentlich davon ausgehen würde, dass man am besten mit Französisch durchkommen würde. Sogar  einen 30€ Entschädigungsgutschein  hatten sie mir gleich zu Anfang angeboten , dann allerdings änderte sich das.
Ich sprach sie darauf an, dass ich so eine Konstruktion einfach nur unverantwortlich finde, und wie man einen Becher, der mit kochendem Wasser gefüllt wird, einfach nur zusammenstecken könne?!
Daraufhin teilten sie mir dann mit, dass ich nun keine 30€ mehr bekommen würde, sondern mir einen neuen Becher im Wert von bis zu 24€ aussuchen könne, den sie mir zuschicken würden, und dass sie diesen Becher schon über 250.000 Mal verkauft hätten, und bislang noch nie etwas passiert sei.
Tja, aber mal ganz ehrlich, wer sagt denn, dass es wirklich noch nicht passiert ist?. Kann es nicht sein, dass sich die Betroffenen nur einfach nicht gemeldet haben? Normalerweise wäre ich ja auch Niemand, der sich, wenn etwas kaputt geht, beschwert und darauf hinweist, dass das nicht gut gemacht ist. Aber in diesem einen Fall hat es mir eben sehr viele Gedanken beschert und ich finde, dass sich so eine große Firma solch eine Kritik sehr wohl zu Herzen nehmen sollte, da es ja, wie man gesehen hat, sehr ins Auge gehen kann.

Ich für meinen Teil muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin. Ich wurde dann noch aufgefordert ihnen meinen kaputten Becher zur Anschauung zuzuschicken. Nachdem ich noch einmal nachfragte, ob sie denn die Versandkosten tragen würden, wurde mir mitgeteilt, dass sie mir ja eh einen neuen Becher zusenden würden.
Naja.. sehr kundenfreundlich finde ich das dann wohl eher nicht. Und die Lust auf Streiterei war mir  auch vergangen. Nachdem sich mein Arm dann auch noch entzunden hatte, und ich in diesem Zusammenhang 2 Tage lang mit Fieber flach lag, hatte ich, so blöd das auch klingen mag, einfach die Nase voll. So sehr ich mich auch geärgert hatte, es brachte mir im Endeffekt nichts, außer noch mehr Ärger.

Abschließend kann ich euch nur sagen: solltet ihr darüber nachdenken euch einen Thermobecher von Pylones zuzulegen, dann verwerft diese Idee wieder. Auch wenn ich „angeblich“ nur einer von 250.000 bin, bei dem der Becher defekt ist, ist es dennoch eine schmerzhafte Angelegenheit, die ich keinem sonst wünsche, und ich denke, dass genug von euch wissen, wie es ist, wenn man sich verbrannt hat.

Was die anderen Pylones-Artikel angeht: Ich finde sie nach wie vor schön und
 einfallsreich, und ich schließe nicht aus, mir wieder einmal einen Pylones-Artikel zuzulegen, trotz der Art und Weise wie mich die Leute von der Firma „behandelt“ haben und wie offen sie für meine Kritik waren, denn letzten Endes sind es die Produkte, die ich schön finde, und es ist nicht meine „Sympathie“ der Antipathie zu den Herstellern, die meine Entscheidung beeinflussen wird, ob ich mir wieder etwas kaufe, oder nicht.

Alles Liebe,
~regentag~





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen